DDR - Dorf weicht der Kohle 1978

(GERMANY OUT) Das Bier ist schon aus, Wirtin Gertrud Ohler (65) aus der Kneipe "Wilder Mann" in Magdeborn bei Leipzig bedient im Juli 1978 die letzten Kunden. Die Kneipe, die sie 12 Jahre im Auftrag der HO (Handelsorganisation) bewirschaftete, schliesst.Ebenso wie das Kino, das Landwarenhaus, Fleischer, Bäcker, Arzt und Handwerker. Der Ort wird aberissen und weicht dem anrückenden Braunkohletagebau Espenhain. 1978 musste die lezten Berwohner des einst 3.000 Einwohner zählenden Ortes das Dorf verlassen. Die Häuser wurden abgerissen und Magdeborn von den Baggern des Tagebau Espenhain abgebaggert. Jeder Zweipersonen-Haushalt bekam eine Umsiedlungsspauschale von 600,- Mark, eine Umzugspauschale von 200,- Mark und Renovierungskosten in Höhe vonm 400,- Mark für die neue Wohnung erstattet. Privater Hausbesitz, Gärten und Garagen wurden entsprechend des Verkehrswertes entschädigt. (Photo by Eberhard Klöppel/ullstein bild via Getty Images)